Mal schnell erklärt: Rostsprengung

von 13. Mrz 2018Altes erhalten?

Rostsprengung oder Rostverwitterung findet man in der Natur bei Steinen, die Eisenerzminerale enthalten. Bei Kontakt mit Wasser oxidieren die Mineralkörner und dehnen sich  um ein Vielfaches aus. So entsteht Rost. Die Mineralkörner können dadurch eine enorme Sprengkraft entfalten, was beispielsweise in den Alpen zu schweren Steinschlägen führen kann.

Das betrifft uns also nur im Wanderurlaub?

Nein – Auch hier bei uns liegt in der Rostsprengung  ein großes Gefahrenpotential, und zwar sowohl für Bauwerke als auch für Menschen. In früheren Zeiten, als es noch keinen Edelstahl gab, verwendete man ganz normales Eisen für Dübel, Anker, Tür- und Fensterstürze usw. Diese rosten im Laufe der Zeit bzw. sind schon längst total verrostet. Infolge dessen haben sie sich dadurch enorm ausgedehnt. Dadurch platzen nicht nur Steinschalen ab, sondern häufig brechen die steinernen Elemente komplett auseinander.
Schäden durch Rostsprengung sieht man zum Beispiel häufig bei Türöffnungen, bei alten Halterungen von Fensterläden und natürlich bei Verdübelungen von Zierelementen

Die Schäden am Bauwerk sind das Eine. Wenn es sich dabei jedoch um ein Bauteil wie z.B. eine Balkonbrüstung oder ein Giebelelement handelt, wird die Angelegenheit richtig gefährlich. Denn selbst ein bloß faustgroßes Stück Sandstein kann, wenn es aus 15 Meter Höhe abstürzt, einen Menschen schwer verletzen.

Was kann man bei Schäden durch Rostsprengung tun?

Das Sicherste ist, die alten Eisenteile auszubauen und – falls notwendig – durch nicht rostendes Material zu ersetzen. Das ist auch dann empfehlenswert, wenn Gefahr für Leib und Leben auszuschließen ist, einfach um eine weitere Beschädigung des umgebenden Natursteins zu unterbinden. Halterungen von alten Klappläden müssen Sie ja meistens nicht ersetzen, sondern wir schließen einfach die Löcher mit einem passenden Restauriermörtel oder einer Vierung.

Anders sieht die Sache aus, wenn es sich um Elemente in größerer Höhe handelt. Hier sollten Sie regelmäßig die Stabilität der Steinelemente begutachten und bei Bedarf schnell handeln: Mindestens müssen wir das Teil gegen Absturz sichern oder abbauen, bevor es von alleine herunter fällt. Ob Sie es dann ersetzen lassen, hängt vom optischen Gesamteindruck ab, aber vor allem von der statischen Funktion des Bauteils.

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Über Katja Hobler

Katja Hobler probiert unheimlich gerne sich selbst und neue Dinge aus. Daher ist sie sehr dankbar, dass sie bei Natursteine Glöckner nicht nur für Strategie, Marketing und CSR zuständig ist, sondern noch für eine gute Handvoll anderer Bereiche.

Beitrags-Archiv